Klassisch war die Reinraumproduktion mit dem fertigen, reinen Produkt abgeschlossen. Dort endet auch die hohe Automatisierung, und in einem separaten Verpackungsbetrieb griffen wieder mehr Hände in den Prozess ein. Sie notieren Daten, erfassten damit Chargeninformationen. Wenn aber Fehler passierten oder gar ein Rückruf nötig wurde, war die Rückverfolgung schwierig und aufwendig.
Im Fokus standen KI-gestützte Robotik, Mittelstands-Automation, Healthtech-Lösungen, mobile Robotik und vernetzte Produktion. Viele Besucher kamen aus der Schweiz nach München, so dass sie unter den «Top-Ten»-Besucherländern rangierte.
Unter den Exponaten stachen Humanoide hervor (z.B. von Neura Robotics, Metzingen), unter den Trends das Machine Vision. Hier wird die komplexe Aufgabe, Roboter die Fähigkeit des Sehens zu geben, immer besser gelöst. Auf dem Feld der Reinraumtechnologie schickten sich massgeschneiderte reinraumtaugliche Maschinenanzüge an, kostspielige Umrüstungen für Reinraumklassen zu vermeiden (z.B. Fraunhofer IPA, Stuttgart).
Um die Megatrends in Robotik und KI drehte sich der Munich_i Hightech-Summit. Die top besetzte Veranstaltung – unter anderem mit Referenten von Google DeepMind, Microsoft und Nvidia – kuratierte auch in diesem Jahr das Munich Institute of Robotics and Machine Intelligence (MIRMI) der Technischen Universität München. Zehn Führungen und drei Workshops ermöglichten einen intensiven Wissenstransfer. Dabei stand das Thema Healthtech besonders im Fokus, ebenso wie beim zweitägigen Medtecsummit.
Die nächste Automatica findet von 22. bis 25. Juni 2027 statt, erneut parallel zur «Laser World of Photonics» und zur «World of Quantum in München».
Aussteller freuen sich über Impulse
«Die Automatica ist einmal mehr Impulsgeber für die gesamte Branche. Die Messe ist besucher- und ausstellerseitig trotz konjunkturellem Gegenwind deutlich gewachsen», stellte Dr. Reinhard Pfeiffer, Co-CEO Messe München fest.
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hob ihm Rahmen seines Rundgangs auf der Automatica und den parallel stattfindenden Messen Laser World of Photonics sowie World of Quantum die zentrale Bedeutung dieser Zukunftstechnologien hervor: «Robotik und Automation werden unsere Produktionsprozesse revolutionieren. Besonders die Integration von Künstlicher Intelligenz eröffnet völlig neue Möglichkeiten.»
«Mit 800 Ausstellern und 1‘120 Robotern vor Ort ist die Automatica eine Leistungsschau über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg», sagt Exhibition Director Anja Schneider. Sie weist ausserdem auf den «ausgeprägter Charakter der Automatica als Arbeitsmesse» hin.
Für Patrick Schwarzkopf, Geschäftsführer «Robotik + Automation» im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) hat die Automatica 2025 gezeigt: «Robotik und Automation sind der Schlüssel für starke Wettbewerbsfähigkeit.»
«Die Automatica ist nicht nur für Fanuc, sondern für die gesamte Robotikbranche in Europa eine der wichtigsten Veranstaltungen», sagt Takayuki Ito, Präsident der International Federation of Robotics (IFR) und zuvor Vice President bei Fanuc (Oshino, Präfektur Yamanashi/Japan), einem Pionier in Fabrikautomation, Robotik, CNC-Werkstückbearbeitung und Werkzeugmaschinen. «Hier kommen weltweit führende Technologieunternehmen und Anwender zusammen, um Ideen auszutauschen, Innovationen zu entdecken und die Zukunft der Automatisierung voranzutreiben. Als Präsident der IFR schätze ich diese Plattform für den internationalen Dialog und die Zusammenarbeit sehr.»
Reinhold Gross, CEO der Robotersparte von Kuka, dem seit fast zehn Jahren in chinesischem Besitz (Midea, Foshan, Provinz Guangdong) befindlichen Roboter-Spezialisten aus Augsburg, hebt hervor: «In diesem Jahr erleben wir bemerkenswertes Interesse von Kunden, die bislang noch nicht automatisieren. Für uns war die Automatica 2025 daher die ideale Bühne, um zu zeigen, dass ‚making automation easier‘ weit über einen einfachen und intuitiven Zugang zur Robotik hinausgeht.»
Dass nicht zuletzt deshalb immer mehr mittelständische Unternehmen automatisieren, sieht auch Martin Bender, Geschäftsführer Bender+Wirth, aus der Perspektive des Anwenders. «Ich schätze den fachlichen Austausch mit den Ausstellern und spüre, dass ich als Vertreter eines KMU auf der Automatica richtig bin», so Bender. «Die Messe inspiriert und motiviert mich, neue Dinge auszuprobieren und mit der Automatisierung voranzuschreiten.»
Frank Konrad, Vorsitzender, CEO Hahn Automation, meint: «Die Automatica 2025 hat einmal mehr verdeutlicht, wie entscheidend smarte Automation und Robotik für die Zukunft der Industrie sind. Agilität, Technologieoffenheit und eine konstruktive Standortpolitik sind entscheidend, um Europa als Automatisierungsstandort zukunftsfähig zu machen. Wir nehmen viele starke Impulse aus München mit und gehen mit einer klaren Botschaft aus dieser Woche: Die Zukunft ist automatisiert – und wir sind bereit, sie gemeinsam mit unseren Kunden zu gestalten.»