Dynamische Layout-Kontrolle über Tablet

Als vollintegrierte Lösung unterstützt der Multi Display Manager (MDM) den reibungslosen Ablauf komplexer und schwieriger OPs. Das ist auch notwendig, denn mit der sich stetig weiterentwickelnden Medizintechnik halten immer mehr Bild- und Videosignale Einzug in den Operationssaal. Ärzte und OP-Assistenzen müssen zahlreiche visuelle Informationen auf oftmals entsprechend vielen Bildschirmen an verschiedenen Stellen im Operationssaal erfassen. Aufmerksamkeit, die beim Patienten liegen sollte, muss für die Überwachung und Verwaltung der Technik aufgewendet werden. Mit ihrem MDM setzte die Tritec Electronic GmbH dem erstmalig 2008 ein Ende. 2023 wird nun die 5. Generation des MDM auf dem Markt erhältlich sein.

«Während einer OP muss das medizinische Personal zahlreiche digitale Informationsquellen parallel überwachen und in Echtzeit auswerten», weiss Markus Müller-Heidelberg, Geschäftsführer der Tritec Electronic GmbH. Gesendet werden sie von medizinischen bildgebenden Systemen, die ganz unterschiedliche Funktionen erfüllen: von der Überwachung der Vitalparameter über interventionelle Bildgebung bis hin zu Robotern, die bei chirurgischen Aufgaben assistieren. Bisher war es üblich, den Operationssaal für jedes dieser Geräte mit einem gesonderten Bildschirm auszustatten. Deren Überwachung und Verwaltung wird jedoch schnell sehr unübersichtlich und bindet einen erheblichen Teil der Ressourcen während einer OP. «Mit unserem Multi Display Manager (MDM) werden all diese insgesamt bis zu 27 Quellen nun von einer zentralen Verwaltungsstelle gebündelt», erläutert Müller-Heidelberg. «Die vom MDM ausgegebenen Signale lassen sich dann übersichtlich auf bis zu sechs Displays nutzen und verwalten.»

Das System ist schnell und einfach auch bei wechselnden OP-Setups einsatzbereit. Bilder: TRITEC Electronic

4K-Inputs auf bis zu sechs unabhängigen 4K-Displays

Für die aktuelle Produktversion hat der Hersteller eine neue Eingangskarte entwickelt, die mehrere Bildsignale unterschiedlicher Formate wie DisplayPort, HDMI und SDI via Glasfaser-Ethernet direkt in das Gerät einspeist. Auf diese Weise wird die Anwendung nicht länger durch die Grenzen von Kupferkabeln eingeschränkt. Ausgeben lassen sich die Signale auf insgesamt bis zu sechs Anschlüssen mit maximal 8 MP (4K) mit 60 Hz. Mehrere Bildschirme derselben Auflösung sind als erweiterte Monitore zu Großdisplays kombinierbar.

«Das grösste Problem bei der Entwicklung bereitet uns das Bandbreitenlimit des PCIe», erzählt Müller-Heidelberg. «Denn wir leiten die Bilddaten nativ über das lokale Bussystem, um die Echtzeitverarbeitung mit minimalen Latenzen von lediglich ein bis drei Frames zu erreichen, die in der Medizintechnik für die Hand-Augen-Koordination so wichtig ist.» Denn Verzögerungen bei der Datenübertragung können sich im OP fatal auswirken. Damit der MDM in solch kritischen Anwendungsumgebungen unter 24/7-Dauerbetrieb absolut zuverlässig funktioniert, ist er nicht nur hardwareseitig robust konstruiert, sondern auch mit redundanter Stromversorgung sowie Active Watch Dog ausgestattet. Aufgrund des variablen Formfaktors von 19″ auf 2 oder 4 HE lässt sich das System selbst bei engen Platzverhältnissen, wie sie oftmals in älteren OP-Bereichen herrschen, unkompliziert einbauen. Der Hersteller legt viel Wert darauf, agil auf Wünsche in Bezug auf Form und Funktion aus dem Umfeld der OEM-Anbieter von Gesamt-OP-Lösungen und Integratoren einzugehen und diese anwendungsspezifisch umzusetzen.

Individuell definierbare und personalisierte Layouts sowie Livestreams

Der MDM-Standardmodus stellt vordefinierte Layouts zur Verfügung, um die einzelnen Bildquellen mit wenig Aufwand zu anzuzeigen. Somit ist das System schnell und einfach auch bei wechselnden OP-Setups einsatzbereit. Im Gegensatz dazu lässt der flexible KVM-Modus vier unabhängige Nutzer zu, die bis zu 14 Quellen bedienen können. Dies bietet sich besonders für kompliziertere und langwierige OPs mit größeren Teams an. Mit der  Konsolidierung der Displays diverser Systeme sorgt das MDM auch für ein übersichtlicheres Setup im Kontrollraum. «Für jeden Output lassen sich unterschiedliche Layouts inklusive erweiterter oder gespiegelter Displays definieren, wobei die Datenquellen auch beschnitten werden oder sich gegenseitig überlappen können – beziehungsweise dagegen geschützt werden», erklärt Müller-Heidelberg. «Man muss sich nicht mit einer klassischen Vierer- oder Sechser-Aufteilung begnügen.» Diese Flexibilität verschlankt den Workflow und unterstützt OP-Teams bei der Fokussierung. Je nach Grad der Systemintegration und individuell bevorzugten Abläufen ist die Steuerung über unterschiedliche Schnittstellen möglich. Zur Remote-Administration stellt der Hersteller eine Webanwendung sowie eine REST-API bereit.

Die Bilddaten werden nativ über das lokale Bussystem geleitet, um die Echtzeitverarbeitung mit minimalen Latenzen von lediglich ein bis drei Frames zu erreichen.

Das MDM ist standardmässig IP-fähig, sodass sich neben den lokalen In- und Outputs auch Streams einbinden lassen – und zwar sowohl als Ein- als auch Ausgang. Insbesondere für Forschung und Lehre eröffnet dies neue Möglichkeiten, da sich OPs live in den Hörsaal übertragen lassen. Alternativ ermöglicht die Technologie das Hinzuziehen weiterer Spezialisten, sodass der operierende Arzt etwa die Einschätzung einer Kollegin hinzuziehen kann, die nicht vor Ort ist, aber die entsprechenden Quellen live verfolgt. «Mit dem MDM bieten wir Operationsteams das richtige Werkzeug, um auch in komplexen und langwierigen OPs den Überblick über die verfügbaren Bild- und Videoquellen zu behalten und ihre volle Aufmerksamkeit der Patientenversorgung zu widmen», resümiert Müller-Heidelberg.

Tritec Electronic GmbH

Weitere Infos

Die Tritec Electronic GmbH wurde 1991 von Jürgen Bullacher und Manfred Freisberg in Mainz gegründet und entwickelte sich über die Jahre von einem reinen Hardwareentwickler über einen Sun-Klon-Spezialisten und Hersteller bis hin zu einem Komplettlösungsanbieter für medizinische PC- und Speichersysteme im PACS-Bereich. Heute entwickelt und produziert das Unternehmen komplexe Videomanagementlösungen für medizinische sowie industrielle Anwendungen. Hinzu kommen kundenspezifische Hard- und Softwaresysteme speziell für Embedded-Anwendungen im medizinischen Umfeld. Mit der 2023 gelaunchten 5. Generation des MDM setzt Tritec die seit 2008 bestehende Erfolgsgeschichte als Infrastrukturpartner für große Medizingerätehersteller und Anbieter von medizinischen Monitoren fort. www.multi-display-manager.com und www.tritec.de

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